Die Mitglieder beim Kreisobst- und Gartenbauverband (KOGV) Lörrach werden weniger. Dies hängt mit dem Rückgang von Betrieben in der Landwirtschaft zusammen. Der Verband will insbesondere auf seiner Homepage Werbung für die Mitgliedschaft machen, verstärkt Öffentlichkeitsarbeit betreiben und “Aktivitäten zeigen”, wie der Vorsitzende Gert Willmann bei der Hauptversammlung in Wollbach betonte.

Öffentlichkeit erzeugen will der Verband 2019 etwa beim Frühlingsfest am 23. März in Wollbach, zudem wird es  wieder einen Lehrpfad in eine Obstbauregion, diesmal an den Hochrhein,  geben. Themen im laufenden Jahr sind der Gewässerschutz sowie das Insektensterben, mit dessen Ursachen und möglichen Gegenmaßnahmen sich der Verband beschäftigen will. Hier spielt auch der Bienenschutzausschuss im Landratsamt mit Vertretern  der Imkervereine, der Landwirtschaft und der Beratung eine Rolle. “Zudem bereiten wir rechtzeitig wieder den Steinobsttag 2020 vor”, zählte Willmann auf. Geplant ist erneut eine Bürgerfahrt (Anmerkung: veranstaltet vom Landratsamt Lörrach), da die 2018 veranstaltete Fahrt mit Landrätin Marion Dammann bei Bürgern auf sehr großes Interesse stieß.

Der Vorstand des KOGV hat beschlossen, die Mitgliedsbeiträge zu erhöhen. “Seit 2003 hatten wir nicht mehr erhöht, unsere Kosten und Ausgaben sind aber gestiegen”, erklärte Gert Willmann. Der  Landesverband Erwerbsobstbau, bei dem man Mitglied ist, habe seine Beiträge stark erhöht, “deshalb machen wir nun einen größeren Schritt nach oben”, erklärte der Vorsitzende. Bislang lag die Grundgebühr je nach Betriebsgröße zwischen sieben und 20 Euro pro Hektar Erwerbsfläche, künftig werden zehn bis 50 Euro pro Hektar eingezogen.  Von den Mitgliedsbeiträgen werden Beiträge zum Landesverband Erwerbsobstbau und der Obstregion Süd gezahlt, dazu wird der Lehr- und Versuchsgarten Opfingen unterstützt.

Vermarktungsprobleme trüben Rekordernte

In der Rückschau auf das sehr trockene Jahr  2018 hoben  Willmann und Geschäftsführer Klaus Nasilowski die frühe Blüte mit hohem Fruchtansatz, die schnelle Reife und einen Ernteverlauf, “bei dem man teilweise nicht mehr hinterherkam”, hervor.  Bedauerlich aus Sicht der Obsterzeuger war, dass die Rekordernte durch Vermarktungsprobleme, Hitze und auch Hagelschäden  gemindert wurde. “Viel Obst verrottete vor oder nach der Ernte ungenutzt”, bilanzierte der Geschäftsführer.  An der Lehrfahrt in die Region Kaiserstuhl  beteiligten sich 43 Teilnehmer.  Sehr gut kam, wie erwähnt, die Bürgerfahrt an, die die Teilnehmer zu den Betrieben Lang und Bahlinger in Efringen-Kirchen führte.

Alle KOGV-Mitglieder sind gleichzeitig Mitglieder des Landesverbandes der Obst- und Gartenbauvereine Baden-Württemberg (LOGL) – im Herbst 2019 ist im Kompetenzzentrum des LOGL in Emmendingen eine Veranstaltung für Hobby-Obstbauer geplant, bei der es auch um Pflanzenschutz gehen wird.  Die dritte Ausbildung zum LOGL-geprüften Fachwart hat im Oktober 2018 begonnen und ist nach wie vor sehr beliebt. “27 Teilnehmer machen mit und werden Anfang Mai dieses Jahres zur Prüfung antreten”, berichtete Nasilowski. Auch künftig soll diese Ausbildung beworben werden.

Ehrungen: Hans Bauer für  60 Jahre  Mitgliedschaft, Marlies Schmidt für 40 Jahre Mitgliedschaft  und Ewald Lützelschwab, Lützelschwab GmbH, für 25 Jahre Mitgliedschaft.

Hier geht es zum Artikel von Jutta Schütz in der Badischen Zeitung: Die Zahl der Mitglieder sinkt (veröffentlicht am Di, 05. März 2019 auf badische-zeitung.de)

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